Hakomi ist ein vielseitiger therapeutischer Ansatz, der in verschiedenen Bereichen angewendet werden kann. Die Ausbildung konzentriert sich darauf, unsere Beziehung zu uns selbst und anderen zu erkunden und neue Perspektiven zu entwickeln. Durch praktische Übungen werden Verständnis, Neugier und Wertschätzung gefördert, was zu effektiver Kommunikation und Beziehungsfähigkeiten führt.
In der 45-tägigen Grundausbildung erlernen die Teilnehmer:innen die Techniken und Prinzipien der Hakomi-Methode. Sie lernen, wie nonverbale Kommunikation funktioniert und wie sie anderen helfen können, ihre einschränkenden Überzeugungen und Gewohnheiten zu erkennen und Raum für Heilung zu schaffen.
Nach der Grundausbildung können Teilnehmer:innen ihr Verständnis der Methode weiter vertiefen.
Hakomi Multilevel
Gegenwärtig folgen die meisten Hakomi-Ausbildungen dem Multilevel-Format, was bedeutet, dass die Ausbildungsjahre, -ebenen und -stufen des Lernens nicht getrennt sind. Wenn wir Hakomi in einer Multilevel-Gruppe lernen, bewegen wir uns immer noch durch die Lernstufen, aber auf eine fließendere Weise. Die fünf Lernstufen sind miteinander „verwoben“. Jeder von uns wird von seinem eigenen Ausgangspunkt zu den Praktiken kommen und wir werden lernen, was wir bereit sind zu lernen.
Im Multilevel-Hakomi-Trainingsformat können wir Menschen, die sich an verschiedenen Stellen in den Fünf Stufen des Lernens befinden, im selben Training, an einem Tag, in einer Praxis finden und individuell relevantes Lernen erhalten. Die Multilevel-Trainingsgruppen sind so aufgebaut, dass sie für jeden auf jeder Stufe unserer Hakomi-Entwicklung einen Platz bieten.
Der Hakomi-Lernstil ist großzügig, offen und selbstgesteuert. Wir können so lange weitermachen, wie wir uns davon genährt fühlen. Auf welcher Stufe wir uns auch befinden, es gibt immer eine Einladung, mehr zu lernen.
Hakomi Training
Phase 1
In der ersten Stufe lernen wir, uns selbst genauer zu betrachten und werden darin trainiert, unserem eigenen Erleben im Moment volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wir üben, bewusster zu werden für unsere Gefühle, Gedanken und körperlichen Empfindungen. Gleichzeitig erproben wir, wie wir diese Erfahrungen anderen mitteilen können, indem wir beschreiben, was wir gerade wahrnehmen und fühlen. Es ist ein spannendes Abenteuer der Selbsterforschung und des Austauschs mit anderen über unsere inneren Erfahrungen.
Phase 2
In der zweiten Stufe lernen wir, anderen dabei zu helfen, sich selbst besser zu beobachten und zu beschreiben, was in ihrem Inneren vorgeht. Wir machen Übungen, die uns zeigen, wie wir Vermutungen darüber anstellen können, was die andere Person erlebt. Dabei lernen wir zu unterscheiden, ob diese Erfahrungen im gegenwärtigen Moment stattfinden oder eher auf Gewohnheiten basieren. Jedes Element von Hakomi wird einzeln eingeführt, damit wir uns damit vertraut machen können.
Phase 3
In der dritten Stufe setzen wir die verschiedenen Teile von Hakomi zu längeren Einheiten zusammen. Unser Ziel ist es, alle Aspekte von Hakomi in einer vollständigen Sitzung zu integrieren. Wir üben, die Techniken und Prinzipien nahtlos zu kombinieren, um eine ganzheitliche therapeutische Erfahrung zu schaffen. Es ist ein Schritt, bei dem wir unser Verständnis vertiefen und unsere Fähigkeiten weiterentwickeln, um effektiv mit unseren Klienten zu arbeiten.
In der dritten Stufe beginnen wir, die einzelnen Elemente von Hakomi zu längeren Einheiten und größeren Abschnitten zusammenzufügen. Wir arbeiten allmählich darauf hin, dass wir alle Aspekte von Hakomi in einer vollständigen Sitzung integrieren zu können.
Hakomi Deepening
Phase 4
Nach Abschluss des Hakomi-Trainings sind wir bereit, eine vollständige Hakomi-Sitzung von Anfang bis Ende zu leiten. In dieser vierten Stufe üben wir intensiv, wie wir eine Sitzung navigieren können. Wir sehen die Grundübungen aus den vorherigen Stufen in einem neuen Licht und vertiefen unser Verständnis der Methode. Diese Stufe ermöglicht es uns, ein klares praktisches Gefühl für die Durchführung einer Hakomi-Sitzung zu entwickeln.
Es ist auch die Zeit, in der wir uns auf die Hakomi-Practitioner-Zertifizierung vorbereiten können. Gleichzeitig ist es eine Zeit, in der wir weiterhin von der Hakomi-Methode inspiriert werden und uns selbst weiterentwickeln können.
Wir werden ermutigt, unser eigenes Lernen zu gestalten und Workshops oder Trainings zu besuchen, die unsere Bedürfnisse unterstützen. Es gibt keine festen Anwesenheitszeiten oder zeitliche Begrenzungen in dieser Phase, da sie individuell gestaltet wird. Die Meisterschaft in Hakomi erfordert Übung, Experimentieren und Anleitung, und wir haben die Freiheit, unser Lernen entsprechend unseren Bedürfnissen zu gestalten.
Phase 5
Nach der Zertifizierung als Hakomi-Practitioner hören wir nicht auf zu lernen – das ist erst der Anfang. In der fünften Stufe erleben wir die Methode wieder wie beim ersten Mal. Wir gehen zurück zu den Grundlagen, die wir in den ersten drei Stufen gelernt haben, und versuchen, uns ganz in Hakomi zu vertiefen, aber auf neue Weise. Wir kehren immer wieder zurück, um die Methode aus einem tieferen Blickwinkel zu betrachten, während wir uns weiterentwickeln. Wir können weiterhin Hakomi-Trainings besuchen, um unsere Praxis zu vertiefen und unser Leben zu bereichern.
„Hakomi zu erlernen bedeutet „eine Person zu werden, deren Präsenz heilend sein kann und die alle benötigten Qualitäten hat, emotionale Heilung in einem anderen zu unterstützen“
– Ron Kurtz
